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Sauna kann auch psychisch reinigend sein…


… besonders wenn man über Saunahandtücher nachdenkt.

Nachdem wir beim Wandern waren, habe ich eine interessante Szene in der Umkleide einer Sauna verfolgt. Zum Verständnis: In dieser Sauna gibt es eine Art Handtuchflatrate. Das heißt, jeder Gast bekommt mit dem Eintritt 2 Handtücher gestellt.

Jedenfalls, beim Eintritt bekommt man die Handtücher, beim herausgehen wirft man sie in einen Sammelbehälter. Es gibt kein Pfand. Die Besitzer vertrauen offensichtlich auf den Anstand des Einzelnen. Soweit, sehr angenehm.

Nun war die Situation wie folgt. Ein Gast, sehr bullig, kurze Haare, breiter Oberkörper und grimmigem Gesicht ließ sehr offensichtlich seine nassen Handtücher auf dem Boden und Bank der Gemeinschaftsumkleide liegen und spazierte heraus. Während ich ins Leere blickte und mich geistesabwesend fragte, wie man nach einem Saunabesuch so grimmig schauen kann, viel mir ein neuer Gesichtsausdruck auf.

Diesmal war es der eines älteren Herrn, der mir mit hochgezogenen Augenbrauen zu verstehen geben wollte, wie er dieses Verhalten findet. Mit kurzem Augen zudrücken und grinsen gab ich ihm zu verstehen, dass ich ihn wiederum verstehe.

Der nette Herr winkte mir beim Herausgehen einen Gruß zu. Das war kurz bevor ich sah, dass auch er seine Handtücher hat liegen lassen. Wahrscheinlich aus Versehen. Wie auch immer, traf ich ihn vor der Sauna, wo er offensichtlich über etwas grübelte, etwas von der Kategorie, ob er vielleicht den Herd angelassen hat. Ich fragte ihn, ob er über die Handtücher nachdachte. Ich habe selten jemanden so schnell weiß und rot im Gesicht werden sehen. Jedenfalls scheint der Blutkreislauf des alten Mannes in Topform. Wahrscheinlich unter anderem dank des jahrelangen Saunierens.

Es war im offensichtlich waaaahnsinnig peinlich.

Und, lange Rede kurzer Sinn. Du weißt nie genau, warum jemand tut, was er tut. Die meisten gehen durchs Leben und sehen ihr Leben und das Leben der anderen durch die gleiche Brille. Der Brille ihrer Prinzipien, Regeln, Wertvorstellungen, ihres Geschmacks, und vieler weiterer Filter.

Deshalb sehe ich es so: Niemand hat das recht, sich über jemand anderen zu beschweren oder zu urteilen. Niemand kennt alle Beweggründe. Und selbst mit Beurteilungen über sich selbst sollte man manchmal vorsichtig sein.

Die hawaiianische Lebensphilosophie ho´oponopono geht beispielsweise davon aus, dass für „schlechtes“ Verhalten des Einzelnen die Gesellschaft als Ganzes verantwortlich ist.

Mein Vorschlag: Man kann es selbst so machen, wie man es für am besten hält und hoffen, dass man damit ein Vorbild für andere darstellt. Natürlich sollte man Meinungen und Sichtweisen untereinander austauschen. Auch dabei passiert es aber oft genug, dass jeder versucht den anderen lediglich von seiner Sichtweise zu überzeugen.

Wahres Lernen und große Weiterentwicklung findet dort statt, wo man offen für Neues, offen für Veränderung ist. Auch den Dingen und Menschen, denen wir am meisten Kritik entgegenbringen.

Denn jeder von uns läuft mit seinen ganz persönlichen Filtern durchs Leben. Falls Du Unterstützung brauchst Deine Filter in eine positivere Richtung zu verändern, dann melde Dich gerne für ein kostenloses Beratungsgespräch an.

In jedem Falle, hab ein wundervolles Wochenende mit Deinen Lieben und Fremden und versuch etwas Gutes anzustoßen oder etwas Neues zu lernen.

Beste Grüße,

Louis

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